Ein Traum in der Ruine

Frankfurter Rundschau 15.7.2015 von Ute Fiedler


Die Burgfestspiele Wiesbaden warten mit einem ehrgeizigem Programm auf. 22 Aufführungen werden vom 19. Juli bis 9. August gespielt. (…) Der Sommernachtstraum ist eine von drei Produktionen des kuenstlerhauses43. (…) Einen extra Zuschuss für die Burgfestspiele, den man sich von der Stadt erhofft hatte, gab es nicht. Um den Traum realisieren zu können, wurden kurzerhand die geplanten Produktionen im Herbst abgesagt. Dass Vielsack und sein Team mit den Burgfestspielen ein Wagnis eingehen, ist ihnen bewusst. (…) Platz für 350 Zuschauer bietet die Burg. (…) „In 15 Jahren, zu unserem 25. Geburtstag, des kuenstlerhaus43, wollen wir die Größe der Bad Vilbeler Festspiele erreicht haben“. Dort besuchen pro Jahr etwa 100.000 Zuschauer die mehr als 100 angebotenen Vorstellungen. Zuschüsse kommen von der Stadt, etwa 700.000 Euro, und vom Land Hessen, etwa 10.000 Euro, wie eine Sprecherin mitteilt. (…) Das Thema Finanzen für Kultur in Wiesbaden nimmt auch Regisseurin Uta Kindermann aufs Korn. „Im Sommernachtstraum führen die Handwerker ein Theaterstück vor dem Bürgermeister auf, der natürlich kein Geld dafür zur Verfügung stellt“, sagt sie. (…) Berührungspunkte mit Wiesbaden sind in allen drei Produktionen zu finden. So wohnt der Räuber Hotzenplotz beispielsweise in einem Haus, das aus Kleidungsstücken zusammengenäht wurde, die Wiesbadener gespendet haben.

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