Die Slam-Champions von 2022/23 gaben sich ein Stelldichein. Skog Ogvann aus Leipzig, mehrfacher Thüringer Landesmeister, Urgestein Micha El Goehre aus Essen (mehr als 2.000 Slams auf dem Buckel), die frischgebackene Trierer Stadtmeisterin Emily Schilz, Ännikay He aus Kassel, die sich von nichts die Laune verderben lässt und Uli Höhmann aus Frankfurt, unser Vertreter bei den Hessischen Ü20-Meisterschaften.
Dass das ein spannender Wettbewerb werden würde, stand mit diesem Line-up fest. Knapp 400 Zuschauer drängten sind in den Burggarten. Die Stimmung kochte früh. Das konnte auch ein kleiner Regenschauer nicht verhindern, denn die Zuschauer waren allesamt freilichtflexibel, hatten sich mit Decken, Pullis und Regencapes eingedeckt. Wer dennoch bibberte, genoss heißen Sommerpunsch mit Schuss in der Pause.
Vor der Kulisse der 7 Zwerge
Traditionell wurde beim Grand Slam vor der Kulisse des Kinderstücks gespielt: rechts das Traumschloss mit Thron und links das Zwergenhaus. In der Mitte heizten Jazzy Line (Marek Herz & Frederik Peterka) mit improvisierten Rhythmen bekannter Klassiker ein.
Vorrundenkrimi und Zwischenrundendrama
In der Vorrunde überzeugte Uli Höhmann souverän und zog mit 9,5 von 10 Wertungspunkten ins Finale ein. Die Zwischenrunde war knapper. Dort konnte sich Skog nur hauchdünn vor Micha El Goehre qualifizieren.
Nur im Finale wurde direkt gewählt
Dass alles mit rechten Dingen zuging, bezeugte eine hochkarätige Jury. Die sechs großen Rathausfraktionen waren mit ihren kulturpolitischen SprecherInnen vertreten und fungierten als Fachjury: Dorothée Rhiemeyer (Bündnis90/Die Grünen), Gabriele Enders (FDP); Hartmut Bohrer (Linke Liste), Dr. Hendrik Schmehl (SPD), Janine Vinha (VOLT) und Nikolas Jacobs (CDU). Parteiübergreifend hatten sie eine Stimme, die andere Stimme hatten die 400 Zuschauer durch das Applausometer.
Während Uli Höhmann mit der sonoren Stimme eines Herbert Zimmermann eine fiktive Liveschaltung aus den Poetry Bühnen kommentierte, trug Skog die Geständnisse eines Liebespaars vor: Bei einer alpinen Abfahrt auf einem Tandem ohne Bremsen gestehen sie sich ihre Seitensprünge und Affären.
Die Flasche ging an den Grand Slam Master 2023
Für das Publikum war der Ausgang des Finales eindeutig: Es entschied sich für Skog Ogvann. Der Moderator Wolfgang Vielsack übergab ihm eine MagnumFlasche von Henkell und krönte den Leipziger mit der goldenen Dichterkrone.
Als Dank für den tollen Abend verschenkten die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Sommerfestspiele Wiesbaden am Ausgang noch Piccolos (natürlich von Tagessponsor Henkell-Freixenet).
Ein rundum gelungener Abend, auch Dank der 10 ehrenamtlichen HelferInnen unseres Fördervereins, der professionellen Licht-/Tontechnik der Faderfreaks und dank der tollen Bilder, die Susanne Müller, die Festivalleitern, gemacht hat.
Bist Du aus Zucker!?
Die Festspiele rocken weiter die Burg, bei jeder Witterungslage, auch wenn der Wettergott aktuell ein Nickerchen hält. Die neue, überdachte Zuschauertribüne bietet bis zu 150 trockene Plätze.
Und mal ganz ehrlich: für wahre Freilichtfans gibt es kein schlechtes Wetter, nun unangemessene Kleidung. „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter.“