Wiesbadener Kurier 25.06.2018 von Anja Baumgart-Pietsch
Sommerfestspiele Wiesbaden – kuenstlerhaus43 begeistert mit Improtheater „Mord in Aussicht“ (…)
Es wirkt so einfach, aber Improtheater ist eine hohe Kunst. (…) Wiesbaden hat schon lange diverse tolle Improensembles, die gerade im Sommer zu Hochform auflaufen. Keine Ausnahme macht die Crew vom kuenstlerhaus43, die derzeit wieder auf der Burg Sonnenberg ihre Sommerfestspiele abhält.
Ehrensache, dass sie auch ihren Dauerbrenner „Mord in Aussicht“ mit auf die schöne Naturbühne bringen. (…) das Wiesbadener Ermittlerduo Matschke und Hartfeld – warum eigentlich haben sie nicht schon längst einen eigenen „Tatort“? – ist wieder aktiv und muss einen Fall lösen, der es in sich hat. Dabei wäre Matschke – Paraderolle für Impresario Wolfgang Vielsack – eigentlich viel lieber zur Fußball-WM gefahren. (…) Da gibt es einen Mord. Wer war’s? Natalie Hart, die Schüchterne mit dem Putzzwang? Ferdinand Schmidt, jazzaffiner Architekt? Oder doch Kunstmaler Gustav Gans, dessen besondere Note es ist, nicht mit Pinseln, sondern mit Echthaar-Toupets zu malen? (…) Die Leiche, rekrutiert aus der ersten Reihe des Publikums, kann sich zwar bei ihrem Einsatz vor Lachen kaum halten, aber aufgeklärt muss der Fall ja werden. (…) In der Pause dürfen die Zuschauer dort Nägel einschlagen, wo sie den Täter vermuten. (…) Wie die vier Akteure Hans Jürgen Geiß, Axel Ghane Basiri, Claudia Heim und Kirsten Achenbach sich hier in ihre Rollen spontan einfinden, das ist schon ganz großes Kino. (…).an diesem Abend gelingt es (…) perfekt. Nicht zuletzt dank der Szenenmusik, die dieses Mal nicht nur der versierte Keyboarder Michael Bibo, sondern auch die Geigerin Ariane Jay verantworten haben.