28. September 2010, Wiesbadener Tagblatt
Das „kuenstlerhaus43“ widmet Casanova eine bei der Premiere gefeierte Hommage […] eine höchst unterhaltsame, komische, melancholische, sinnlich bis frivole und kulinarisch köstliche Verbindung zwischen einem äußerst kreativen freien Theater in Wiesbaden und einer Institution in Sachen Hotellerie. […] Der Nachtportier (Wolfgang Vielsack) führt die Gäste beim Spaziergang durch das Liebesleben des großen Verführers […] so ein bisschen wie bei einer Hochzeitsgesellschaft ziehen die Gäste nach bewährter „kuenstlerhaus“-Erfindung […] durch das ganze, wunderbar atmosphärische Haus – das sich eine bessere Werbung gar nicht wünschen kann – sicher kaum einer, der am Schluss nicht das Paar beneidet, das den Preis einer Verlosaktion gewinnt: Eine Nacht hier.
Der Schauspieler Ulrich Cyran, schon von früheren Produktionen des Künstlerhauses in bester Erinnerung, wird ihm an diesem Abend ein janusköpfiges Gesicht verleihen: Hier der glamouröse, durchaus verspielte Verführer, dort der düstere Melancholiker. Ihm zur Seite ein höchst kokette Nonne (Thordis Howe), bei der zutrifft, was auf den Kamasutra-Karten für das Gewinnspiel steht: „Auch die schönste Frau ist an den Füßen zuende“. Sie bringt sehr kokett Liebeslieder von Marlene Dietrich und läss sich von Giacomo auch mal mit der Gerte durch den Speisesaal treiben. […]
Zum Gelingen des ganzheitlichen sinnlichen Abends zählt auch ein Vier-Gänge-Liebesmenü, mit aphrodisischen Zutaten versteht sich…