Sensor Magazin Juli / August 2015
Susanne Müller und Wolfgang Vielsack wollen die „Burgfestspiele Wiesbaden“ etablieren – als feste Größe mit Anziehungskraft über die Stadt hinaus Eine Idee allein reicht nicht aus. Man muss den Weg auch gehen. Mit dieser Intention sind wir vor zehn Jahren angetreten und haben ein altes Arbeiterhaus in der Oberen Webergasse übernommen. Dass daraus irgendwann mal ein Theater werden würde, hat zu Beginn niemand gedacht. Aber wir waren wohl zur richtigen Zeit am richtigen Ort und fingen einfach an.
(…) Nachdem wir zwei Jahre im ehemaligen Rotlichtviertel Sommertheater gespielt hatten, stand die Baulücke in der Kleinen Schwalbacher Straße nach dem Umzug des Wiesbadener Kuriers leider nicht mehr zur Verfügung. Die Burg Sonnenberg bot uns als neuer Spielort ideale Voraussetzungen. Auch hier war es unser Ziel, „die vierte Wand zu öffnen“ und die Zuschauer an der Inszenierung teilhaben zu lassen. (…) Aus Mangel an Zuschüssen wurde das Bühnenbild vom Intendanten und ehrenamtlichen Helfern selbst entworfen und gebaut. Die Baufirma Stenzel stellte Arbeiter zur Verfügung, um eine Tribüne aufzubauen, so dass ein ansehnliches Ambiente entstand. (…) Doch um neben der künstlerischen Herausforderung ein Theaterprogramm zu planen, waren auch ganz andere Fähigkeiten gefragt. Ein komplettes Marketing und der Vertrieb mussten auf die Beine gestellt werden. Dazu kamen etwa 25 freiwillige Helfer für Einlass und Theke, und schon war eine schlagkräftige Truppe beisammen. (…)Viele hatten uns gewarnt und meinten, die Wiesbadener würden nicht nach Sonnenberg zum Freilichttheater kommen. Aber sie sind gekommen, so dass die Burg jedem Abend voll besucht war. (…) Unsere Vision für die nächsten Jahre ist, die Burgfestspiele Wiesbaden so bekannt zu machen wie die Burgfestspiele in Bad Vilbel. Auf diesem Weg sind wir gut unterwegs. Wir sind der Meinung, dass sowohl wir – das kuenstlerhaus43 mit unserem Theater – als auch die Burg Sonnenberg als Festspielort ein großes Potenzial für Besucher aus und von Wiesbaden haben. Von dieser romantischen Kulisse wissen die wenigsten in Wiesbaden, und im Rest des Rhein-Main-Gebiets schon gar nicht. (…) In diesem Jahr wurde unser Festspielprogramm auf drei Wochen erweitert: (…) „Räuber Hotzenplotz“ (…), den „Sommernachtstraum“ (…) und den „Diener zweier Herren“ (…) .Inspiration, unsere Leidenschaft, Kunst und Theater ist unsere Berufung (…) -Familienunternehmen